Vom 29.10. – 21.11.21 stelle ich im Kulturforum Hattersheim aus, in der Galerie Nassauer Hof. Darüber freue ich mich riesig – es ist ein wunderschöner Raum, und der Zeitpunkt könnte nicht passender sein. Hier ist die Einladung mit den wichtigsten Informationen:
Die Eröffnungsperformance und ein paar Gedanken zum „Erklären“ von Ausstellungen finden sich in Folge 1. In Folge 2 widme ich mich der salopp „Knochen-Ecke“ getauften Sektion und ihrer Hörstation „Jam-Session“. In Folge 3 führe ich durch den Rest der Ausstellung, unter anderem zu dem Kunstwerk, das die Titelgrafik zeigt. Wer wissen möchte, worum es generell geht, liest weiter ….
Gut zwei Jahre lang habe ich darüber nachgedacht, wie ich mein Verhältnis zur Natur in Kunst umsetzen kann. Habe eine wunderbare da-Vinci-Ausstellung in Florenz besucht, meine all-time-favourites wie Maria Sibylla Merian und Georg Forster hervorgekramt, ein tolles Buch über „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“ gelesen (von Andrea Wulf), bin durch meinen Garten gestreift, habe geschaut, gerupft und gepresst.
Wie ich alle meine Gedanken und Empfindungen ordnen und für andere fasslich machen könnte, war mir lange nicht klar. Natürlich wollte ich irgendwas drucken, und irgendwas mit Pflanzen machen, wollte Höreindrücke kreieren, Licht benutzen und den Betrachter:innen ein möglichst intensives und anregendes Erlebnis meiner Kunst ermöglichen …
Hier habe ich meine Gedanken für die Besucher:innen zusammengefasst:
Leonardo da Vinci hat Analogien zwischen dem menschlichen Körper und der ganzen Erde gebildet (Codex Leicester, Zitat nach dem Katalog der der Ausstellung „La Botanica di Leonardo“, Florenz 2019, S. 184, Eigenübersetzung):
„Man könnte ( … ) sagen, dass die Erde eine lebendige Kraft zum Wachsen hat, und dass ihr Fleisch der Boden ist; als Knochen dienen die Felsschichten der Gebirge, und als Knorpel die porösen Steine, die Wasseradern sind das Blut. Der Ozean stellt den Blutsee um das Herz herum dar. Der Atem, der unser Blut pulsieren lässt, ist auf der Erde Ebbe und Flut.“
Frei nach Leonardo habe ich meine Gedanken und die Gegenstände meiner Werke drei Bereichen des Raumes zugeordnet: Festes (Knochen), Wachsendes (Pflanzen) und Flüchtiges (Licht und Luft). In jedem Bereich werden Siebdrucke, Installationen in den Vitrinen (die ehemaligen Tröge sind zu Vitrinen umgerüstet – ist das nicht zauberhaft?) und ein Höreindruck zu finden sein. Ach, du liebes Bisschen, wann soll ich das denn alles machen? Nun, ich habe ein Sabbatjahr. Manchmal meint es das Leben einfach gut mit einem.
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